Etappe 7 - Inside Passage


Whitehorse – Carcross –  Skagway – Haines – Juneau – Prince Rupert

Als wir uns wieder langsam an die grössere Stadt gewöhnt haben, heisst es auch schon wieder Abschied nehmen. Auf der nächsten Etappe geht’s wieder in Richtung Alaska. Carcross ist die vorerst letzte Station in Kanada. Die Strecke bis nach Skagway ist bis jetzt die schönste und auch eine der anstrengendsten Strecken bis jetzt – jedenfalls bis zum 19 km langen Downhill. Wow :-) Wir treffen sogar noch auf so verrückte Velofahrer die das ganze den anderen Weg machen, also 19 km up… 
Auf dem White Pass wieder auf US Boden

Unten angekommen sehen wir schon von weitem die riesigen Kreuzfahrtschiffe. Vier neue kommen pro Tag in Skagway an. D.h. die Kreuzfahrtschiffe bringen so viele Leute in den Ort wie zu Goldrauschzeiten in Skagway wohnten. Aktuell sind es nur noch ca. 800 Personen welche das ganze Jahr dort wohnen. Der Dorfkern ist sehr schön renoviert. Leider können wir das nicht so geniessen, da es einfach nur von Touristen wimmelt. Und man könnte meinen, diese hätte noch nie was von Strassen gehört. 
Kreuzfahrtschiffe in Skagway
Wir beschliessen, dass wir lieber nach Haines weiter ziehen, da dies etwas ruhiger sein soll. Mit der Fast Ferry ist dies kein Problem. Bei der Zeltplatz Auswahl hatten wir dieses Mal nicht so Glück, also einfach mit den Nachbarn, die besser keine Kinder hätten haben sollen. Zum Glück gibt’s noch einige Ausweichmöglichkeiten und unsere Sachen sind in Rekordzeit gepackt.
Im einen Bikeshop lernen wir Scott kennen, welcher sich sehr für unsere Bikes interessiert, vor allem für die Nabendynamos und Pneus. Es wird gleich alles notiert und vielleicht dann auch bestellt. So genau wissen wir das nicht. Jedenfalls lädt er uns auch gleich auf eine Boot Tour ein. Da sagen wir natürlich nicht nein. Zuerst ist aber ein Gletscherrundflug angesagt, sogenanntes Flightseeing. Wir fliegen fast 1:45 h über die wunderschöne Glacier Bay und zum Teil nur weniger Meter über dem Boden. Einfach ein unglaubliches Erlebnis! 
Flightseeing über die Glacier Bay
Weiter geht’s am nächsten Abend mit der Bootsfahrt. Scotts Auto ist eigentlich schon ein halbes Highlight, ein Wunder das dieses noch fährt :-) ...stellt man die Musikanlage laut genug, hört man das quietschen angeblich nicht mehr. Das Boot ist zum Glück in einem besseren Zustand. Er bringt uns bis ans Ende eines Sees, bei welchem wir noch einen kleinen Spaziergang machen. Dieser ist sehr beeindruckend, da alles ziemlich verlassen ist und die Wolkenverhangenen Berge eine sehr mystische Atmosphäre bilden. Zum Glück sehen wir keine Bären, obwohl überall alles voller frischer Bärenkacke und Spuren ist. Scott hat für den Notfall die Knarre dabei, diese kommt aber nicht zum Einsatz.
Bootsfahrt auf dem Chilkoot Lake
Nur neben bei erwähnt, haben wir uns wieder mal zu Fuss bewegt. Zum Anfang gleich eine vierstündige Wanderung auf den Mt. Riley. Sehr schön, auch der unglaubliche Muskelkater der sich am nächsten Tag bemerkbar macht (und am übernächsten und so weiter…). Wir beschliessen unsere Beine nicht mehr nur zum Fahrradfahren zu gebrauchen.
Die Strecke die wir mit der Fähre bis nach Prince Rupert zurücklegen werden, heisst Inside Passage und geht von der Küste Alaskas bis runter nach British Columbia, Kanada. Die Inside Passage umfasst etwa 1000 Inseln und bei guten Wetter hat man eine atemberaubende Sicht auf zahlreiche Berge und Gletscher.
Ein Besuch in Juneau, der Hauptstadt von Alaska darf natürlich nicht fehlen. Beim Mendenhallgletscher sehen wir sogar unseren ersten Bären. Dieser ist drei Jahre alt und noch ganz klein. Dafür sehen wir ihn aus nächster Nähe. Sonst gibt es aber nicht sehr viel zu sehen, ausser Juwelierläden, die es in jeder Stadt gibt, an welcher die grossen Kreuzfahrschiffe anlegen.
Zum Schluss von unserer Fährentour steht noch die längste Etappe an. Fast zwei Tage auf der Fähre. Wir vertreiben uns die Zeit mit Puzzle machen. (Ein fünfhunderter und ein tausender, bei welchem etwa 100 Teile fehlen :-) ). Geschlafen wird auf dem Deck im „Solarium“. Es hat zum Glück ein Dach und auch Liegestühle die zur Verwendung bereit stehen. So schläft es sich eigentlich ganz gut. Bis auf den Lärm. Aber was sind schon zwei Nächte? :-). Mitten in der Nacht erreichen wir Prince Rupert und müssen, bevor wir den nächstgelegenen Campground ansteuern, noch durch den Zoll. Wir sind nun wieder in Kanada.

Unser Schlafplatz auf der Fähre

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